Unterstützungsgelder werden oft direkt gepfändet
Michael Kießling zu Gast beim Caritasverband Landsberg
Weil er seinerzeit aus terminlichen Gründen am Netzwerktreffen der Sozialberatungsstellen der Stadt mit Politik und Verwaltung nicht teilnehmen konnte, kam Michael Kießling (MdB, CSU) im Dezember zu einem Informationsbesuch ins Caritaszentrum in der Lechstraße in Landsberg.
Caritas-Geschäftsführer Markus Dietl und die Leiterin der Caritas-Schuldner- & Insolvenzberatung, Sybille Stengelin, erläuterten in der Gesprächsrunde zunächst die wesentlichen Ergebnisse des Netzwerktreffens. Hohe Inflation, stark gestiegene Energiepreise und Mieten führten zu großer Verunsicherung und zu Ängsten in Teilen der Bevölkerung. „Der Ton wird rauer, Sozialneid wächst“, erklärte Markus Dietl und verwies auch auf die komplizierte Bürokratie bei der Beantragung verschiedenster Sozialleistungen. Sie stelle viele Klient*innen vor so große Herausforderungen, dass auf Anträge verzichtet würde. „Hier können wir mit unseren Beratungsstellen wertvolle Unterstützung leisten“, so Dietl.
Michael Kießling zeigte großes Verständnis für diese Problematik, insbesondere für einen speziellen Punkt, den Sybille Stengelin ins Gespräch brachte: „Der Staat stellt zwar zweckgebundene Gelder wie z.B. die Energiepreispauschale zur Verfügung, diese Beträge sind im Falle von Pfändungsschutzkonten nicht geschützt und werden deshalb oft direkt an die Gläubiger weitergeleitet.“ Dies wollten die Abgeordneten eigentlich verhindern, doch gebe es hier immer noch Mängel in der Gesetzgebung. Michael Kießling will dem Thema nachgehen und bot darüber hinaus an, dem Caritas-Verband Landsberg als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen, wenn es um Gesetzgebungsverfahren im Sozialbereich auf Bundesebene gehe.
Bild zur Meldung: Auf dem Bild von links: Markus Dietl (Geschäftsführer Caritas), Sybille Stengelin (Leiterin Schuldnerberatung) und Michael Kießling (MdB)